Foxtrott, Jazz und Mimosa: Erwartet uns post-Covid19 ein Aufleben der Goldenen Zwanziger?
Wie wird die Zeit nach Corona? Epidemiolog*innen prognostizieren ein Aufleben der amerikanischen 20er Jahre, inklusive ausgelassener Feste, finanzieller Exzesse, und sexueller Freizügigkeit. Hier erfahrt ihr, mit welchen literarischen Werken aus den Goldenen Zwanzigern ihr euch auf die Post-Pandemie-Ära einstimmen könnt.
Der bodenlose Brunnen der Weiblichkeit*
Eine Bucht voller Geheimnisse
Lucy Clarke ist bekannt für ihre Spannungsromane. Ich habe nun einen gelesen und kann den vielen Meinungen zu ihren Büchern zustimmen; es ist großartig. In "Die Bucht, die im Mondlicht versank", geht es um einen verschwundenen Sohn, die Geschichten der Einwohner*innen einer Bucht und vor allem um: Geheimnisse. Das perfekte Buch für lange Abende im Lockdown.
Oh, Simone!
Ich gebe es zu. Ich wusste nicht viel über Simone Bouvua… (Moment, ich google schnell) – Simone de Beauvoir. Mir war klar, sie war eine Feministin, Philosophin und hat (so glaubte ich) sehr schwere Texte geschrieben. Das war auch der Grund, warum ich mich nie an sie und ihre Literatur herangetraut habe. Ich hatte Respekt und auch ein bisschen Angst, ich würde sie nicht verstehen. Ein Buch hat mir nun dabei geholfen.
Der Buddha aus der Vorstadt
Hanif Kureishis Bildungsroman »The Buddha of Suburbia« (zu Deutsch »Der Buddha aus der Vorstadt«) war im Jahr 1990, als er erstmals erschien, außergewöhnlich. Es war einer der ersten englischen Romane, die auf authentische Art und Weise vom Leben eines Migrantensohnes erzählte. Mit seinem Protagonisten Karim Amir traf Kureishi den Nerv einer Generation.
Fante Bukowski: The Great American Graphic Novel
Das moderne Leben der Mlle de Beauvoir
Grotesk, grausam und echt
Was wollen alle Menschen? Wonach sehnen sie sich? Es ist schwer zu halten und zu pflegen: das Glück. In Sibylle Bergs Debüt-Roman "Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot", welcher 1997 im Reclam Verlag erschienen ist, nachdem er von 50 anderen Verlagen abgelehnt worden war, geht es genau darum.
Wie ich (wieder) lesen lernte
Findest du's schwierig zu lesen, obwohl du's mal geliebt hast? Du bist nicht allein. Diese verrückte, laute Welt mit all ihren schimmernden Lichtern und beunruhigenden Nachrichten macht es uns nicht gerade leicht, genug Ruhe für ein gutes Buch zu finden. Klappen kann's trotzdem. Wir haben eine eigenhändig getestete Schritt-für-Schritt Anleitung für dich, mit der du den Lese-Schweinehund endgültig überwinden wirst.
The Handmaid's Tale - der Roman
Mit Dystopien ist das so eine Sache: Einerseits lernt man beim Lesen über eine mögliche, desaströse Zukunft und wie perfide Machtstrukturen sein können. Andererseits ist das Ende meistens eines der deprimierendsten Enden, das man sich vorstellen kann. Wie bei "1984" so auch bei diesem Buch. Johanna Prokopp über "The Handmaid's Tale" in Lese-Form.
Die Lichtsammlerin
In "Die Lichtsammlerin" fiktionalisiert die österreichische Autorin Beatrix Kramlovsky Elemente ihrer eigenen Familiengeschichte. Beim Versuch der lange entfremdeten, an Alzheimer erkrankten Mutter näherzukommen, lüftet ihre Protagonistin lang gehütete Familiengeheimnisse, und lernt dabei nicht nur ihre weiblichen Vorfahrinnen, sondern auch sich selbst besser zu verstehen.
Die Welt, wie sie einmal war
In den Jahren 1939 bis 1941 schrieb Stefan Zweig, damals bereits im Exil, seinen Bericht »Die Welt von gestern«, in dem er auch von seinem Traum von einem geeinten Europa spricht. Achtzig Jahre später finden sich einige Parallelen zwischen jenen Stimmungen, die Zweig beschreibt, und dem, was uns heute immer wieder zum Beispiel aus den sozialen Netzwerken entgegenweht.
Kafka zum Hören
Kafka ist nicht für jede*n. Immerhin hat wahrscheinlich ein Viertel der ehemaligen Gymnasiast*innen ein bleibendes Trauma von mangelnden Erklärungen zur Pflichtlektüre "Die Verwandlung" und muss sich erst zu Kafka zurückkämpfen. Einen Weg, wie das funktioniert, kann man jetzt im Volx Margareten testen.
Perfektes Thema für Wien – die UNO
Im Rahmen der Buch Wien 2019 fanden innerhalb weniger Tage unzählige Veranstaltungen an den unterschiedlichsten Orten in der Stadt statt. So unter anderem auch die Lesung von Nora Bossong mit ihrem neuen Buch "Schutzzone" in der Hauptbücherei Wien. Umrahmt wurde die Veranstaltung durch ein Gespräch mit der Literaturkritikerin Katja Gasser.
Die wunderbare Welt der Zadie Smith
Roxane Gay "Hunger: A Memoir of (My) Body"
Jeder Körper hat eine Geschichte. Roxane Gay erzählt die Historie ihres Körpers in dem außergewöhnlichen Werk Hunger: A Memoir of (My) Body. Eine bis dato ungehörte Stimme berichtet von Hunger: nach Sicherheit, Unsichtbarkeit, Auflösung. Vom hungernden Körper, dem Herz, der Seele. Von einem unbändigen ("unruly body") Körper, der, statt zu verschwinden, allzu sichtbar ist und deshalb zur Angriffsfläche für Gewalt wird.
Einsamkeit ≠ Einsamkeit
"100 Jahre Einsamkeit" von Gabriel Garcia Marquez, vermutlich eines der bekanntesten Bücher lateinamerikanischer Literatur, erzählt gleichzeitig die Geschichte einer Familie und eines Dorfes und die Geschichte des Staates Kolumbiens. So wie man es von anderen bekannten Romanen kennt, die zeigen, dass Familiengeschichte auch immer von Zeitgeschichte geprägt ist.
Anna, Holpeltopel und der Seemann: diese Kinderbuch-Helden haben uns beigebracht, mutig zu sein
Ein Kind zu sein ist alles andere als leicht: der Keller ist dunkel, die anderen Kinder haben viel tollere Spielsachen, und Mama und Papa streiten so laut. Außerdem könnte man aus der Haut fahren, wenn der Lego-Turm zum fünften Mal umfällt, und wie soll man eigentlich einschlafen, wenn in der Dunkelheit Monster lauern? Kurzum, das Leben ist voller Herausforderungen. Aber zum Glück gibt es ausgezeichnete Kinderbücher, die kleinen Menschen zeigen, wie man sich diesen Problemen mit Mut und Witz stellt. Wir haben uns für euch ganz allein (!) auf den dunklen Dachboden getraut, und unsere größten Kinderbuchschätze hervorgekramt.
Lächle oder Stirb
Ist positives Denken gut? Nein, das ist keine rhetorische Frage. In ihrem 2009 publizierten Sachbuch "Smile or Die: How Positive Thinking Fooled America and the World" argumentiert Barbara Ehrenreich, dass das positive Denken zu einer milliardenschweren und kulthaften Industrie geworden ist, die gesunde Skepsis pauschal als irrelevant deklariert. Schon damals kontrovers diskutiert, wäre es ein Jahrzehnt später dringend an der Zeit für eine Neuauflage.
Musische Asymmetrie
Zahlreiche Faktoren wirken aufs Schreiben: räumliche, politische, zwischenmenschliche – steht nicht auf die eine oder andere Weise jeder künstlerischen Eingebung ein musischer Moment bevor und wird als solcher ausgenutzt? Der persönliche Zugang zur künstlerischen Praxis sei Gegenstand einer anderen Diskussion – ich möchte mich diesmal der Rolle der Muse in dem Debütroman "Asymmetrie" von Lisa Halliday widmen.
Mutterschaft? Lieber nicht.
Ausweitung der Literaturzone
Als Österreicherin und Europäerin muss ich mir eingestehen, dass ich mich in all den Jahren immer nur mit europäischer, und hier vor allem deutschsprachiger Literatur auseinandergesetzt habe. Von den spanischsprachigen AutorInnen kannte ich nur die allerbekanntesten wie Octavio Paz oder Isabel Allende.
Fantasy für Erwachsene
No Man's Land
Vier Jahre lang ist Francisco Cantú Polizist bei der U.S. Border Patrol. Seine Hauptaufgabe: illegale Einwanderer aus Südamerika am Betreten amerikanischen Territoriums zu hindern. Praktisch bedeutet das Patrouillenfahrten unter der brennenden Hitze der mexikanischen Wüste, auf der Suche nach Drogenpaketen und Hilfesuchenden. In seinem Buch "No Man’s Land" beleuchtet der Enkel mexikanischer Einwanderer sachkundig und schonungslos die Realität der amerikanischen Einwanderungspolitik, und stößt dabei nicht zuletzt auch auf die Frage, auf welcher Seite er steht.
Fremde Heimat
Schon vor vielen Jahren hat die junge Albanerin ihre Heimat verlassen, auf der Suche nach dem Glück in Westeuropa. Nun treibt sie das Verantwortungsbewusstsein zurück nach Sarajevo, ein tief-depressiver Freund braucht ihren Beistand. Ornela Vorpsis Roman "Die Hand, die man nicht beißt" handelt vom universellen Schmerz der Heimatlosen, und offenbart nebenbei pointiert und schonungslos die komplexe Seele des Balkans.
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