Durch dick und dünn
Gute Freundschaften begleiten uns ein Leben lang, wieso sollte dies nicht auch mit unseren Lieblingsbüchern der Fall sein? Anstatt sie als Einwegprodukte zu sehen und höchstens ihre Moral mit uns zu nehmen, könnten wir ein ums andre Mal die uns vertrauten Welten wieder besuchen, um neue Erkenntnisse zu erlangen.
Der Versuch einer Online-Ausstellung
Wie ein Mythos schwebt Wendelin Schmidt-Dengler seit meinem Studium der Germanistik in meinem Leben herum und begleitet mich. Jedes Mal, wenn mich jemand der älteren Generation aus meinem Umfeld fragte, was ich denn studiere und meine Antwort Germanistik war, kam sofort: "Hattest du noch Vorlesungen beim Schmidt-Dengler? Der war genial." Nun widmet ihm das österreichische Literaturarchiv eine Art Online-Ausstellung.
Vergiss die Lüge
Seine originelle Erzählstimme und viel Gespür für die leisen Zwischentöne machen Benedict Wells zu einem der großen Talente der deutschsprachigen Literaturszene. In dem kürzlich erschienen Band "Die Wahrheit über das Lügen" skizziert er in zehn wahnwitzigen Kurzgeschichten den schmalen Grat zwischen Wahrheit und Fiktion.
Jo eh, Thomas Brezina!
Thomas Brezina. Seien wir uns ehrlich, wir alle kennen ihn. Entweder aus der Kindheit, von Buchcovern, aus dem Fernsehen oder zeitnaher aus seinen berühmten Instagram-Stories und Facebook-Videos. Der Autor, der bereits über 500 Bücher veröffentlicht hat und immer glücklich und überzufrieden scheint, hat in seinem ersten Sachbuch "Tu es einfach und glaub daran" sein Geheimnis geteilt, welches im Grunde gar kein Geheimnis ist.
Sci-Fi und Fantasy made in Austria
Netzwerken in der Wiener Moderne
Wenn man die Ausstellung "Berg, Wittgenstein, Zuckerkandl: Zentralfiguren der Wiener Moderne" im Literaturmuseum Wien durchwandert hat und Alan Bergs packende Kompositionen langsam im inneren Ohr abklingen und Platz machen für Reflexion, stellt man sich unweigerlich die Frage: Wie in aller Welt schafften es Genies der verschiedensten Disziplinen sich um 1900 in Wien so gut zu vernetzen und gegenseitig unter die Arme zu greifen?
Ein Ort, an dem Literatur gefeiert wird
Der Fehler, der mein Leben veränderte
Die Autorin Gina Bucher hat 20 Menschen zu den größten Fehlern ihres Lebens befragt: Vom medizinischen Behandlungsfehler über den Banküberfall zum jahrzehntelangen Doppelleben. Wie konnte es so weit kommen, und noch viel wichtiger: Wie lernt man, damit umzugehen? Das Resultat dieser Interviews ist eine unsentimentale und gehaltvolle Studie des Scheiterns und des Weitermachens.
Die Tyrannei des Schmetterlings
III Walter Benjamin über die Presse und ihre Kurzlebigkeit
Der von Kriegswirren schweigend gemachte Erzähler, die im Roman sich selbst feiernde Ratlosigkeit, die sterbende Kunst der mündlichen Kunde – kurz: Die Formen menschlicher Mitteilungen, die Walter Benjamins dunkle Prognosen zum "Niedergang der Erzählung" inspirierten, führen nun zum dritten und letzten Teil des Exkurses zu Benjamins "Der Erzähler. Betrachtungen zum Werk Michail Lesskows" (1936).
So enden wir
Ihre Blütezeit liegt längst zurück, was bleibt, sind unzufriedene Erwachsene, die aus Angst, Faulheit oder Trotz die Ideale ihrer Jugend verraten. Daniel Galera schafft mit "So enden wir" ein ehrliches und umso düsteres Portrait einer Generation, die von den eigens erschaffenen Monstren eingeholt wird.
Die kalten Schultern der Welt - Über zwei Bücher
Dan Simmons "The Terror" und Christoph Ransmayrs "Die Schrecken des Eises und der Finsternis", zwei gleichzeitig sehr verschiedene, aber dennoch dasselbe Thema bearbeitende Bücher, die mit verschiedenen Mitteln versuchen, die unwirtliche Welt der Arktis für Leser*innen nachvollziehbar zu machen und sowohl den Hochmut des Menschen, als auch die Willkür der Natur gegenüber seinen Torheiten zu illustrieren.
II Walter Benjamin und das Individuum in seiner Einsamkeit.
Im ersten Exkurs zu Walter Benjamins Schrift "Der Erzähler. Betrachtungen zum Werk Michail Lesskows" (1936) haben wir bereits über Gründe für den unaufhaltbaren Verlust der epischen Kunst gelesen. Benjamin stellt sich die Frage, was den idealen Erzähler eigentlich ausmacht und welchen Gefahren er in einer Welt, die vom Krieg schweigsam gemacht wurde, ausgesetzt ist.
Nicht zählen, sondern erzählen: Wer waren 'diese Nazis'?
"Nicht schuldig" lautete das Urteil der Geschworenen im Prozess gegen den KZ-Aufseher und mehrfachen Mörder Johann Vinzenz Gogl. In "Recht, nicht Rache" dokumentiert Simon Wiesenthal diese und andere Täterbiografien und erinnert dabei nicht nur an erschütternde Fehlentscheidungen in der österreichischen Nachkriegsjustiz, sondern beleuchtet einzelne Verbrecher hinter dem nationalsozialistischen Massenmord.
In Österreich bleibt alles beim Alten
Mark Twain gilt aus guten Gründen als weltberühmter und großartiger Schriftsteller. Spannend ist daher, dass er sich auch der österreichischen Politik gewidmet hat – was für literarisch relevante amerikanische Autoren doch eher selten ist. Die Einblicke, die dadurch entstehen, sind allerdings auch durchaus aufschlussreich über die Gegenwart.
Nicht zählen, sondern erzählen: Die Opfer der Nazi-Wissenschaft
Im Namen der "anatomischen Forschung" selektierten, vermaßen und ermordeten Nazis im Jahr 1943 86 Juden und Jüdinnen. Der Historiker Hans-Joachim Lang hat nicht nur die Identitäten der Opfer ausgeforscht, sondern erzählt in "Die Namen der Nummern" auch mit Akribie und Feingefühl ihre facettenreichen Lebensgeschichten.
I Der Niedergang der Erzählung. Walter Benjamin interveniert.
Der Erzähler – vom Aussterben bedroht? Wie der deutsche Philosoph und Kulturkritiker Walter Benjamin (1892–1940) den Zustand der epischen Kunst im Jahr 1936 einschätzte, wie die Folgen des Krieges seine Prognosen beeinflussten und warum ein Mix aus Sesshaftigkeit und Reiselust DAS Rezept für eine gute Erzählung sein soll, erfährt ihr im ersten Teil des Exkurses "Der Niedergang der Erzählung".
Schwarz und Weiss
Dorothy Baker (nicht zu verwechseln mit Dorothy Parker, so wie ich am Anfang) wird in den letzten Jahren sowohl im englisch- als auch im deutschsprachigen Raum wieder entdeckt. Vor allem deswegen, weil sie sich als eine der ersten SchriftstellerInnen mit dem Thema Jazz und dieser Lebenswelt literarisch näher auseinandergesetzt hat.
Die Legende vom unsterblichen Hugo Sterber
Wie groß ist das Arschloch, das in uns steckt? Welcher Zeiteinheit entspricht eine Garzigarette im Rahmen eines Kochrezepts? Wie tief müssen 80 Kilo Lebendgewicht fallen, damit sie 20 bis 30 Deka Kot in der Abwärtsbewegung überholen? Antworten darauf und irrwitzige Beobachtungen liefert Autor Ernst Wünsch mit viel Feingefühl in seinem neuen Roman "Die Legende des unsterblichen Hugo Sterbers". Der ist im im Wiener Verlag Wortreich erschienen und wurde im Gasthaus "Zum alten Nussbaum" präsentiert.
Not so happy ever after
Bücher über Themen wie Verlust, Freundschaft, psychische Erkrankungen und Liebe machen John Green zu einem vielgelesenen Jugendbuchautor. Wieso seine Geschichten jedoch nicht nur für Jugendliche interessant sind, was wir von ihnen für das wirkliche Leben lernen können und wieso wir uns immer wieder freiwillig das Herz von ihm brechen lassen, am Beispiel seines neuesten Buches.
Psychologischer Roman meets Wirtschaftskrimi
Ich habe geweint wie ein Baby
Weird Fiction from Austria
Der Anti-Mythos Raymond Carver
Im Mai 2018 hätte Raymond Carver seinen 80. Geburtstag gefeiert. Der amerikanische Kurzsgeschichtenautor und Dichter, der sein literarisches Debüt mit dem Erzählband „Will You Please Be Quiet, Please?“ im Jahr 1976 gemacht hat, litt zeitlebens unter dem Joch des Alkoholismus. Nach ein paar heftigen Jahren des Trinkens ließ er 1977 endgültig davon ab, mit den Folgen der Sucht musste er jedoch jeden Tag kämpfen. Variationen seiner turbulenten Lebenserfahrungen finden sich in vielen seiner Geschichten wieder.
Unsere tägliche Dosis Monster gib uns heute
Werde glücklich – Taves Bachtalo
„glücksmacher – e baxt romani“, so heißt die Kurzgeschichtensammlung von den Brüdern Samuel Mago und Mágó Károly, erschienen in der edition exil. Das zweisprachige Buch, größtenteils basierend auf wahren Begebenheiten, gewährt LeserInnen einen einzigartigen Blick in die Lebenswelten und Seelen ihrer Figuren.
Literaturgespräche
Alle zwei Monate findet im Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum ein literarischer Salon statt. Unter der Leitung von Wolf Harranth wird vorgelesen, über Bücher diskutiert, Meinungen werden kundgetan und Werke analysiert. Ohne wirklich zu wissen, was dort genau auf mich zukommt, habe ich beschlossen dem beizuwohnen. Ein Erfahrungsbericht.
Gerhard Falkner: Romeo oder Julia
Der neue Roman von Gerhard Falkner war auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, und das völlig zurecht. Die gelungene Mischung aus Kriminalroman und Beziehungsstudie folgt einem eigenwilligen Schriftsteller auf seiner Reise über Innsbruck, Moskau und Madrid bis direkt in die eigene, dunkle Vergangenheit.
Hauptsache erträgliches Sein
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