Aus Mexiko: Damit man in Europa auch endlich weiß, wie Tequila schmecken sollte, folgt nun ein kleiner Informationsbeitrag über dieses alkoholische mexikanische Volksgetränk, weil irgendwer muss ja damit beginnen. Die Flasche mit dem Hut können jetzt alle getrost ins Klo kippen.
Mein Wissen habe ich mir durch verschiedene Quellen angeeignet:
Die mexikanische Regierung brauchte im 20. Jahrhundert etwas, um das Land zu einen, etwas mit Charakter und Symbolkraft – wie bei uns das Wiener Schnitzel oder der Wein. Warum genau kann ich nicht sagen, aber man entschied sich eben für Tequila. Tequila heißt so, weil er in der Stadt Tequila produziert wird (so wie Champagner aus der Region Champagne kommt; der Name ist dementsprechend auch markenrechtlich geschützt), die etwa eine Stunde von Guadalajara entfernt liegt und entzückend ist. "Tequila" kommt aus dem Nahuatl, das ist eine Sprache der indígenas, und bedeutet eigentlich "Arbeit" oder "Beruf".
In diesem Städtchen befinden sich nun die bekanntesten mexikanischen Tequilaproduzenten. Die Produktionsstätten kann man sich wie riesige Weingüter vorstellen. Nur beherbergen die keine Weinreben, sondern Agaven, weil daraus wird Tequila gemacht. Das sind extrem hohe Pflanzen, die unten wie eine Aloe Vera-Pflanze aussehen. Diese wachsen auf den Feldern etwa sechs bis neun Jahre, bis sie dann vom sogenannten "Jimador" geerntet werden. Für die Produktion braucht man das Herz der Agave, das zunächst in einem Ofen mehr oder weniger gegart wird und anschließend, mit Alkohol versetzt, zu dem wird, was alle kennen und hier alle lieben: Tequila. An sich schmeckt getrocknete Agave wie sehr süßer, klebriger Agavensirup.
Es gibt drei Arten von Tequila, die wichtig sind:
Diese Bezeichnungen sagen einfach nur aus, wie lange der Tequila in Holzfässern gelagert worden ist. Je länger er gelagert wird, umso dunkler wird er schlussendlich. Bei der Tour kann man dann die verschiedensten Lagerungszustände kosten und nein, keiner sagt einem, dass man sich nicht noch ein Stamperl und noch eines holen kann. Niemand verlässt diesen Ort nüchtern, könnte das Motto der Stadt lauten.
Je länger die Lagerungszeit, umso teurer der Tequila. Die teuren können schon einige hundert Euro kosten, aber sagen wir einmal: ein guter kostet im Durchschnitt 15–20 Euro. Guter Wein kostet in etwa genauso viel in Mexiko. Am besten finde ich persönlich Reposado, aber natürlich ist alles Geschmackssache.
Wie ich auf meiner Tour gelernt habe, sollte man Tequila eigentlich genießen und so wie einen guten Whisky poco a poco trinken und nicht alles hinunterstürzen. Die MexikanerInnen selbst halten sich aber auch nicht so wirklich an diese Spielregeln. Es gibt die unterschiedlichsten Mischgetränke mit Tequila. Manche trinken ihn auch einfach nur mit sehr vielen Eiswürfeln. Häufig wird er wie bei uns einfach hinuntergekippt. Manche wiederum von ihnen mögen das mexikanische Volksgetränk gar nicht.
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